Die Antwort: Sehr viel! Es gibt jedenfalls keine mir bekannte Metapher, die besser wäre, um Leadership zu beschreiben. Befragt man Google, spuckt die Suchmaschine bei der Wortkombination «Leadership Definition» 19.300.000 Antworten aus. Wer eine Zusammenfassung all dieser Ergebnisse lesen will, kann sich an die 100 besten Definitionen von Leadership wagen. Meine persönliche Definition umfasst genau zwei Worte: «Verantwortung tragen». Damit sind wir auch schon wieder bei den Müttern. Aber der Reihe nach …
Ich möchte an dieser Stelle eine Lanze für alle Mütter brechen, denn Mütter tragen unheimlich viel Verantwortung. Für sich selbst, für die Kinder und für die ganze Gesellschaft. Damit sie diese Verantwortung tragen können, tauschen sie sich mit anderen Müttern aus, lernen aus ihren Fehlern und versuchen, sich andauernd zu verbessern.
Kaum ist das Kind geboren, beginnt die Mutter, es Stück für Stück loszulassen, damit es in seinem Leben erfolgreich sein kann. Nicht umsonst wird das Verb abnabeln sowohl beim Durchtrennen der Nabelschnur, als auch noch Jahre später beim Verlassen der elterlichen Obhut verwendet. Eine Mutter hilft ihrem Kind, selbstständig zu werden. Sie lässt es Fehler machen, damit es daraus die richtigen Schlüsse ziehen kann. Sie ist ihrem Kind ein Vorbild und unterstützt es, damit es die Schritte in die Selbstständigkeit und in die spätere „Erwachsen-Welt“ gehen kann. Wie will man Leadership besser beschreiben, als durch Mütter, die Verantwortung tragen?
Leadership in der Berufswelt meint die Entscheidungsbefugnis über – und die Verantwortung für – ein Team oder ein ganzes Unternehmen. Es bedeutet aber auch, alles daran zu setzen, dass diese Gruppe jede Herausforderung selbstständig bewältigen und erfolgreich sein kann. Die Bereitschaft, eine solche Verantwortung zu tragen, führt dazu, dass eine Führungskraft die gestellten Anforderungen bestmöglich erfüllen will. Es bedeutet ebenso, dass sie in ihrem Verantwortungsbereich ein Vorbild sein muss und mit den Mitarbeitenden die bestmöglichen Resultate erreichen kann und will. Dazu muss die Führungskraft die einzelnen Mitglieder der Gruppe individuell fordern und fördern.
Ich bin der Meinung, dass längst nicht jede Führungskraft bereit ist, diese Verantwortung zu tragen. Am Ende entscheidet die persönliche oder charakterliche Ausprägung einer Führungskraft, ob sie als starke Anführerin oder Anführer wahrgenommen wird. Es gibt viele Gründe, dass dies nicht immer gelingt. Zum Beispiel weil sie:
• in erster Linie für sich selbst die Verantwortung trägt und alles andere zweitrangig ist;
• sich schlicht nicht bewusst ist, dass Führung eine große Verantwortung bedeutet;
• sie überfordert ist mit dieser Verantwortung und trotzdem nicht den Mut besitzt, einen Schritt zurückzutreten.
Unternehmen müssen genau hinschauen und ihre Führungskräfte überprüfen, ob diese für ihre Aufgabe bereit sind. Besitzen sie die notwendigen Fähigkeiten, um diese große Verantwortung zu schultern? Frei nach dem Sprichwort «Der Fisch stinkt vom Kopf her», wirkt sich die Fähigkeit der Führungskraft auf das gesamte Team aus. Sind die notwendigen Fähigkeiten bei einer Person in Verantwortung nicht vorhanden, leiden all jene, die für und mit dieser Person arbeiten müssen.
Tragen Sie auch Verantwortung? Wie gehen Sie damit um?
[1] https://www.google.ch/search?q=leadership+definition&ie=&oe=
[2] https://www.inc.com/lolly-daskal/100-answers-to-the-question-what-is-leadership.html